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Pflegealternativen: Welche Wohnformen gibt es neben dem Pflegeheim?

Wenn ein Angehöriger pflegebedürftig wird, stellt sich oft die Frage: Wo und wie soll die Pflege stattfinden? Viele Menschen möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben – doch was, wenn das nicht mehr alleine geht? Neben dem klassischen Pflegeheim gibt es zahlreiche Alternativen, die ein selbstbestimmtes Leben mit Unterstützung ermöglichen. Wir stellen Ihnen vier interessante Wohnformen vor.

Tagespflege & Nachtpflege: Flexible Entlastung für Angehörige

Nicht immer ist eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung nötig. Viele Pflegebedürftige kommen zuhause gut zurecht, brauchen aber tagsüber oder nachts Unterstützung.

Tagespflege – Betreuung am Tag

In einer Tagespflege-Einrichtung werden Pflegebedürftige tagsüber betreut, erhalten Mahlzeiten, soziale Kontakte und medizinische Versorgung. Abends kehren sie in ihr Zuhause zurück.

Vorteile:
Entlastung für pflegende Angehörige, die arbeiten oder Erholung brauchen
Förderung der sozialen Kontakte und geistigen Fitness durch gemeinsame Aktivitäten
Medizinische Betreuung und Unterstützung im Alltag

Nachtpflege – Sicherheit in der Nacht

Wer nachts Betreuung benötigt, aber tagsüber alleine zurechtkommt, kann eine Nachtpflege in Anspruch nehmen. Hier gibt es professionelle Unterstützung bei Schlafproblemen, Unruhe oder medizinischen Notwendigkeiten.

Vorteile:
Entlastung für Angehörige, die nachts Ruhe brauchen
Sicherheit für Menschen mit nächtlicher Desorientierung oder Demenz
Unterstützung bei der nächtlichen Medikamenteneinnahme

Kostenübernahme: Tages- und Nachtpflege werden ab Pflegegrad 2 anteilig von der Pflegekasse übernommen.


Senioren-WG & Demenz-WG: Gemeinsam statt einsam

Senioren-Wohngemeinschaften – Selbstbestimmt mit Unterstützung

Eine Senioren-WG ist eine Wohnform, bei der mehrere ältere Menschen zusammenleben. Jeder hat sein eigenes Zimmer, doch Küche und Gemeinschaftsräume werden geteilt. Oft gibt es eine Betreuungskraft, die im Alltag hilft.

Vorteile:
Mehr soziale Kontakte, weniger Einsamkeit
Unterstützung im Alltag ohne starre Heimstrukturen
Flexibilität bei der individuellen Betreuung

Demenz-WG – Spezialisierte Betreuung für Menschen mit Demenz

Menschen mit fortgeschrittener Demenz brauchen oft eine intensive Betreuung. In einer Demenz-WG leben mehrere Betroffene zusammen und werden von Fachkräften unterstützt. Die Umgebung ist an die besonderen Bedürfnisse von Demenzkranken angepasst.

Vorteile:
Strukturierter Alltag mit festen Abläufen für mehr Sicherheit
Betreuung rund um die Uhr durch geschultes Personal
Gemeinsame Aktivitäten zur Förderung der geistigen Fähigkeiten

Kostenübernahme: Die Pflegekasse übernimmt einen Teil der Kosten, Pflegebedürftige zahlen anteilig Miete und Betreuungskosten.


Mehrgenerationenhaus: Zusammen leben und sich unterstützen

Ein Mehrgenerationenhaus ist eine Wohnform, in der Jung und Alt gemeinsam unter einem Dach leben. Familien, Senioren, Alleinstehende und junge Menschen unterstützen sich gegenseitig – sei es bei der Kinderbetreuung, im Haushalt oder bei der Pflege.

Vorteile:
Ältere Menschen bleiben aktiv und in die Gemeinschaft integriert
Unterstützung im Alltag ohne „institutionelle“ Pflege
Gegenseitige Hilfe: Junge Familien profitieren von der Erfahrung der Älteren

Kostenübernahme: Es gibt keine direkte Förderung, aber Pflegebedürftige mit Pflegegrad können Pflegegeld oder ambulante Pflegedienste nutzen.


Die richtige Wohnform für individuelle Bedürfnisse

Nicht jeder möchte oder muss in ein Pflegeheim ziehen. Je nach Gesundheitszustand, sozialen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten gibt es zahlreiche Alternativen.

Tages-/Nachtpflege: Entlastung für Angehörige, aber weiterhin zuhause wohnen
Senioren-WG/Demenz-WG: Gemeinschaftliches Wohnen mit Unterstützung
Mehrgenerationenhaus: Gegenseitige Hilfe und soziale Einbindung